KFS - Aktuelles
Hilfe aus Niedernhausen für behinderte Kinder
23.02.2006 -
Die Kurt Feirabend-Stiftung kümmert sich seit 1986 um Schulen, Werkstätten und Familien
Die alte Zellstoffwattefabrik hat längst ihre Tore geschlossen .Doch in Niedernhausen hat der Name der Familie Feirabend immer noch einen guten Klang. Sicherlich auch wegen der von Kurt Feirabend gegründete Stiftung für schwerstbehinderte Kinder.
Fünf Kinder hat die Familie, zwei davon sind schwer behindert. Jüngst erst ging die Waschmaschine der Familie kaputt. Für die Betroffenen eine Katastrophe. Hier half jetzt schnell und unbürokratisch die Kurt Feirabend-Stiftung, wie sich dies ihr Gründer immer gewünscht hat. Denn ausdrücklich hatte Feirabend verfügt, dass die Hälfte der Zuwendungen seiner Stiftung betroffenen Familien direkt zugute kommen soll. Daran hält sich der fünfköpfige Vorstand um Sprecher Werner Ernst akribisch.
Schon zu Lebzeiten hatte der Chef der einstmals ältesten Zellstoffwattefabrik der Welt ortsansässige Vereine in Niedernhausen unterstützt. Ohne eigene Familie und somit Nachkommen entschloss sich Kurt Feirabend schließlich, sein Vermögen in eine Stiftung einzubringen. Der Anstoß kam von Lorenz Nieth, der dem Vorstand der Stiftung bis heute angehört. Am 18. September 1984 wurde die Stiftung in Niedernhausen ins Leben gerufen und am 22. März 1985 durch die Stiftungsurkunde des Regierungspräsidenten in Darmstadt genehmigt.
Ziel der Kurt Feirabend-Stiftung ist die Unterstützung von körperlich und geistig schwer behinderten Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren, die in Hessen leben. Bis heute konnte die Stiftung über 600 000 Euro an hilfsbedürftige Kinder und entsprechende Einrichtungen überweisen. Nach dem Willen von Feirabend werden viele Familien direkt und sehr gezielt unterstützt, daneben gibt es auch Zuwendungen an Schulen, etwa in Hofheim oder in Wiesbaden. Geld der Stiftung fließt auch in die Behindertenwerkstatt nach Breithardt, dort bezuschusst die Stiftung aus Niedernhausen die Skifreizeiten für behinderte Kinder und deren Sommeraufenthalt an der Nordsee.
Dem Vorstand obliegt die Verwaltung des Stiftungsvermögens und die Verteilung der jährlich anfallenden Zinsen. Seit seiner Gründung gehören ihm Lorenz Nieth und Margot Schlegel an. Sie erledigt die gesamte Verwaltungsarbeit und führt die Kartei der Stiftung. Ihr Engagement trage maßgeblich dazu bei, dass die Verwaltungskosten weit unter einem Prozent liegen, lobt Werner Ernst, der 1986 für den verstorbenen Kurt Feirabend in den Vorstand nachrückte und im Jahr 2000 das Sprecheramt von Nieth übernahm. Im Vorstand, der laut Satzung aus fünf Niedernhausener Bürgern bestehen muss, sind außerdem noch Gabriele Ernst und Sabrina Ernst tätig. Sie alle arbeiten ehrenamtlich.
Das Stiftungsgesetz schreibt vor, dass das in die Stiftung eingebracht Grundkapital nicht angegriffen werden darf. Somit stehen dem Vorstand nur die Zinsen, die Jahr für Jahr erwirtschaftet werden, zur Erfüllung des Stiftungszwecks zur Verfügung. In diesem Jahr werden es laut Werner Ernst rund 30 000 Euro sein, in zurückliegenden Jahren mit deutlich höherem Zinsniveau waren es schon bis zu 50 000 Euro.
Die Nachfragen nach Zuwendungen werden immer mehr, sicherlich auch, weil die öffentliche Hand immer weniger Geld zur Verfügung hat. Hier versucht die Kurt Feirabend-Stiftung zu helfen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Kind zu hundert Prozent körperlich oder geistig behindert ist und in Hessen lebt. Denn Feirabend hatte ausdrücklich verfügt, dass sich die Hilfe seiner Stiftung auf das Bundesland konzentrieren soll.
Weitere Informationen zur Kurt Feirabend-Stiftung gibt es bei Werner Ernst in Niedernhausen, Telefon 06127/8547, Fax 8114, E-Mail info@kurt-feirabend-stiftung.de. Im Internet: www.Kurt-Feirabend-Stiftung.de
Mathias Gubo
Quelle: Wiesbadener Kurier, 23.02.2006