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Kurt Feirabend Stiftung vor 25 Jahren gegründet

07.05.2010 - 

Vom Eigentümer und Chef des einst größten Niedernhausener Unternehmens, der Zellstoffwattefabrik Kurt Feirabend, wurde vor genau 25 Jahren die gleichnamige Stiftung für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche in Niedernhausen gegründet. Zu diesem Anlass hatte der Vorstand der Stiftung zu einer großen Geburtstagsfeier in das Ramada Hotel eingeladen. Erst nach längerem Überlegen und Abwägen der entstehenden Aufwendungen habe man sich im 5-köpfigen Stiftungsvorstand für diese Feier und die Präsentation der Stiftung entschieden, meinte deren Vorsitzender Werner Ernst bei seiner Begrüßung.

Eine große Zahl an Gästen, darunter MdB Klaus-Peter Willsch, MdL Marius Weiß, 1. Kreisbeigeordnete Jutta Nothacker, Bürgermeister Günter F. Döring und der Vorsitzende Lothar Metternich, die Vertreter des Kreises und der Gemeinde konnte Werner Ernst in einer würdigen Feierstunde willkommen heißen. Gesanglich unterstrichen das „Willkommen“ die Kinder und Jugendlichen der Lindenschule in Breithardt, die seit Jahren von der Stiftung unterstützt wird. Die klassische Musikgruppe „vivace!“ – 5 junge Damen in feierlichem Schwarz – führten die Gäste mit Querflöte, Harfe, Viola, Violine und Violoncello in einer Zeitreise vom Barock bis in die Moderne.

„Habe ich schon mal von der Kurt-Feirabend-Stiftung gehört“, so wird sich mancher der Gäste gefragt haben, meinte Werner Ernst und begründete mit dem Gang in die Öffentlichkeit auch die Entscheidung des Vorstandes zu dieser Feier. Besser bekannt werden bei möglichen Unterstützern zur Aufgabenförderung der Stiftung würde für die Zukunft fit machen und für die Stiftung nützlich sein, meinte er. Ohne Nachkommen wollte Kurt Feirabend, beeinflusst von seinem Neffen, einem Pfarrer aus Darmstadt, der körperlich behinderte Kinder betreute sowie dem Verlust seines Kompagnons mit seinem Nachlass und der Gründung dieser Stiftung einen guten Zweck unterstützen.

Gegründet unter schwierigeren Voraussetzungen als heute möglich wäre, datiert die Stiftungsurkunde vom 22. März 1985 und legte den Zweck der Stiftung mit Zuschüssen für behinderte Kinder und Jugendliche fest. Vom anfänglichen Stiftungskapital von 100.000,00 DM konnte der umsichtig wirtschaftende Vorstand seit Gründung über 1,5 Mio DM oder 750.000,00 EURO Schulen oder Einzelpersonen zukommen lassen. Sommerfreizeiten und Skifahrten oder Operationen wurden bezahlt und gefördert. Das Stiftungsvermögen ist bis heute auf ca. 1 Mio Euro angewachsen. Stiftungen würden, so schloss Werner Ernst, künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen, da diese Lücken zur Finanzierung schließen würden, die der Staat oder die öffentliche Hand nicht mehr bedienen kann.

In ihren Grußworten gratulierten die Vertreter aus Bund, Land, Kreis und Kommune der Stiftung zu ihren Leistungen und freuten sich über das Engagement, das seinerzeit der Stifter Kurt Feirabend so weitsichtig an den Tag gelegt hatte. Sie überreichten Umschläge, die die Arbeit der Stiftung fördern und unterstützen sollen, wie alle übereinstimmend meinten.

Die Vorstandsmitglieder stellte Werner Ernst mit ihren Aufgaben im Stiftungsvorstand vor und betonte, dass die Verwaltungsarbeit nur 0,5% der Einnahmen benötigen und praktisch jede Spende oder finanzielle Unterstützung dem Stiftungszweck zugute kommen würde. Lorenz Nieth war bereits bei der Stiftungsgründung dabei und gab die Führung und die finanziellen Belange Ende der 90er Jahre ab. Gaby Ernst sei Schriftführerin für die Verwaltung, Tochter Sabrina für die Homepage und Anzeigen sowie die Flyer zuständig. Sie habe auch die Organisation und Moderation der Feierlichkeiten zum Stiftungstag übernommen. Marion Schmitt bearbeitet Anträge zur Einhaltung der Stiftungssatzung und verwaltet die Verteilung der bewilligten Gelder. Ernst ließ Blumen überreichen und bedankte sich bei seinem Vorstand für dessen Arbeit. Bei dem Lied des Lindenschulenchores, der „froh über den Tag“ zum Mitsingen und Mitklatschen aufforderte, ließ sich das Publikum nicht zweimal bitten.

Eberhard Heyne

Quelle: Niedernhausener Anzeiger, 07.05.2010

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